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   OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19   

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https://dejure.org/2019,27931
OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19 (https://dejure.org/2019,27931)
OLG Frankfurt, Entscheidung vom 08.07.2019 - 1 UF 1/19 (https://dejure.org/2019,27931)
OLG Frankfurt, Entscheidung vom 08. Juli 2019 - 1 UF 1/19 (https://dejure.org/2019,27931)
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Verfahrensgang

Papierfundstellen

  • FamRZ 2019, 1872
 
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Wird zitiert von ... (3)Neu Zitiert selbst (9)

  • BVerfG, 25.09.2018 - 1 BvR 2814/17

    Erfolgreiche Verfassungsbeschwerde gegen die Zurückweisung eines Antrags auf

    Auszug aus OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19
    Das grundrechtlich geschützte Interesse des leiblichen Vaters, die Rechtsposition als rechtlicher Vater einnehmen zu können, ist im Rahmen einer verfassungskonformen Auslegung des § 1600 Abs. 2, Abs. 1 Nr. 2 BGB zu beachten, so dass für die Beurteilung der Entstehung einer sozial-familiären Beziehung auf den Zeitpunkt der Einleitung des Abstammungsverfahrens abzustellen sein kann, wenn zwischen dem rechtlichen Vater und dem Kind zum Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung in der Beschwerdeinstanz zwar eine sozial-familiäre Beziehung besteht, der leibliche Vater aber alles getan hat, um die rechtliche Vaterschaft zu erlangen (vgl. BVerfG, Beschluss v. 25.09.2018, Az. 1 BvR 2814/17).

    Vor diesem Hintergrund rechtfertigt es den endgültigen Ausschluss des leiblichen Vaters vom Zugang zur rechtlichen Elternstellung nicht ohne Weiteres, wenn zwischen dem rechtlichen Vater und dem Kind zum Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung in der Beschwerdeinstanz zwar eine sozial-familiäre Beziehung besteht, der leibliche Vater aber - als ihm die rechtliche Vaterschaft offen stand - alles getan hat, um diese zu erlangen (BVerfG, Beschluss v. 25.09.2018, Az. 1 BvR 2814/17).

    In dieser Konstellation ist das Interesse am Gleichlauf der rechtlichen Vaterschaft mit der sozial-familiären Beziehung regelmäßig nicht stark genug, um die erhebliche Härte zu rechtfertigen, die das endgültige Scheitern der rechtlichen Vaterschaft für den leiblichen Vater bedeutet (BVerfG, Beschluss v. 25.09.2018, Az. 1 BvR 2814/17; vgl. dazu auch Staudinger/Rauscher, BGB, 2011, § 1600 Rn. 41a; OLG Karlsruhe, Beschluss v. 21.01.2010, Az. 2 UF 69/08).

    Zugleich stellt diese Auslegung sicher, dass in Sonderkonstellationen der grundrechtlich geschützte Anspruch des leiblichen Vaters auf ein hinreichend effektives Verfahren zur Erlangung der rechtlichen Vaterstellung zur Geltung gebracht wird (vgl. dazu BVerfG, Beschluss v. 25.09.2018, Az. 1 BvR 2814/17; OLG Hamburg NZFam 2019, 319).

  • BGH, 06.12.2006 - XII ZR 164/04

    Anfechtung der Vaterschaft des rechtlichen durch den leiblichen Vater

    Auszug aus OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19
    Dieses negative Tatbestandsmerkmal ist vom Anfechtenden darzulegen und zu beweisen; ein non liquet geht zu seinen Lasten (BGH, NJW 2007, 1677, 1680; MüKo/Wellenhofer, BGB, 7. Aufl., § 1600 Rn. 22).

    Sofern gegen die Entscheidung des Familiengerichts ein Rechtsmittel erhoben wird, kommt es in der Regel auf den Zeitpunkt des Abschlusses der Beschwerdeinstanz als der letzten Tatsacheninstanz an (strenger: BGH, Beschluss v. 15.11.2017, Az. XII ZB 389/16; BGH, Beschluss v. 18.10.2017, Az. XII ZB 525/16; BGH, NJW 2007, 1677, 1679).

    Eine Abwägung der Interessen des leiblichen mit denen des rechtlichen Vaters lässt die Norm nicht zu, sondern regelt den Ausgleich dieser Rechtspositionen zwingend zugunsten der sozialen Elternschaft (BGHZ 170, 161; BGH, NZFam 2017, 1127, 1128; kritisch dazu Staudinger/Rauscher, BGB, 2011, 1600 Rn. 40).

    Insbesondere genügt nicht, dass der rechtliche Vater die tatsächliche Elternverantwortung zu einem früheren Zeitpunkt übernommen hatte, wenn diese zu einem späteren Zeitpunkt beendet worden ist (vgl. BGHZ 170, 161; BGH NJW 2018, 947).

  • BVerfG, 09.04.2003 - 1 BvR 1493/96

    Biologischer Vater

    Auszug aus OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19
    aa) Bei Auslegung des § 1600 Abs. 2, Abs. 1 Nr. 2 BGB ist der verfassungsrechtliche Rahmen, den das BVerfG in seiner Entscheidung vom 09.04.2013 (BVerfGE Beschluss v. 09.04.2003, Az. 1 BvR 1493/96) aufzeigte, zu beachten.

    Vielmehr sind bei der Entscheidung, wem das Kind in einem solchen Falle zuzuordnen ist, beide Interessen zu berücksichtigen und miteinander abzuwägen (vgl. BVerfGE Beschluss v. 09.04.2003, Az. 1 BvR 1493/96).

    Insofern gewährleistet Art. 6 Abs. 2 S. 1 GG auch dem biologischen Vater grundsätzlich einen verfahrensrechtlichen Zugang zum Elternrecht (BVerfG Beschluss v. 09.04.2003, Az. 1 BvR 1493/96 Rn.65-67).

  • BGH, 15.11.2017 - XII ZB 389/16

    Keine Anfechtung der Vaterschaft durch den leiblichen Vaters bei Bestehen einer

    Auszug aus OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19
    Sofern gegen die Entscheidung des Familiengerichts ein Rechtsmittel erhoben wird, kommt es in der Regel auf den Zeitpunkt des Abschlusses der Beschwerdeinstanz als der letzten Tatsacheninstanz an (strenger: BGH, Beschluss v. 15.11.2017, Az. XII ZB 389/16; BGH, Beschluss v. 18.10.2017, Az. XII ZB 525/16; BGH, NJW 2007, 1677, 1679).

    Eine sozial-familiäre Beziehung kann demzufolge insbesondere auch bei zusammenlebenden nicht verheirateten rechtlichen Eltern sogleich nach der Geburt des Kindes gegeben sein (BGH, Beschluss v. 15.11.2017, Az. XII ZB 389/16).

  • BGH, 18.10.2017 - XII ZB 525/16

    Anfechtung der Vaterschaft durch den biologischen Vater

    Auszug aus OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19
    Sofern gegen die Entscheidung des Familiengerichts ein Rechtsmittel erhoben wird, kommt es in der Regel auf den Zeitpunkt des Abschlusses der Beschwerdeinstanz als der letzten Tatsacheninstanz an (strenger: BGH, Beschluss v. 15.11.2017, Az. XII ZB 389/16; BGH, Beschluss v. 18.10.2017, Az. XII ZB 525/16; BGH, NJW 2007, 1677, 1679).

    Eine Abwägung der Interessen des leiblichen mit denen des rechtlichen Vaters lässt die Norm nicht zu, sondern regelt den Ausgleich dieser Rechtspositionen zwingend zugunsten der sozialen Elternschaft (BGHZ 170, 161; BGH, NZFam 2017, 1127, 1128; kritisch dazu Staudinger/Rauscher, BGB, 2011, 1600 Rn. 40).

  • BVerfG, 24.02.2015 - 1 BvR 562/13

    Ausschluss des mutmaßlichen biologischen Vaters von der Vaterschaftsanfechtung

    Auszug aus OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19
    a) Maßgebender Zeitpunkt für die Beurteilung, ob zwischen rechtlichen Vater und Kind eine sozial-familiäre Beziehung besteht, ist grundsätzlich der Schluss der mündlichen Verhandlung (vgl. BVerfG, Beschluss v. 24.02.2015, Az. 1 BvR 562/13).

    Nach der Rechtsprechung des BVerfG begegnet es keinen Bedenken, den biologischen Vater zum Schutz der rechtlich-sozialen Familie von der Vaterschaftsanfechtung auszuschließen (BVerfG, Beschluss v. 04.12.2013, Az. 1 BvR 1154/10; BVerfG, Beschluss v. 24.02.2015, Az. 1 BvR 562/13).

  • OLG Hamburg, 29.01.2019 - 12 WF 165/18

    Abstammungssache: Vaterschaftsanfechtung des leiblichen Vaters bei

    Auszug aus OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19
    Zugleich stellt diese Auslegung sicher, dass in Sonderkonstellationen der grundrechtlich geschützte Anspruch des leiblichen Vaters auf ein hinreichend effektives Verfahren zur Erlangung der rechtlichen Vaterstellung zur Geltung gebracht wird (vgl. dazu BVerfG, Beschluss v. 25.09.2018, Az. 1 BvR 2814/17; OLG Hamburg NZFam 2019, 319).
  • BVerfG, 04.12.2013 - 1 BvR 1154/10

    Beschränkte Möglichkeiten der Vaterschaftsanfechtung für den biologischen Vater

    Auszug aus OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19
    Nach der Rechtsprechung des BVerfG begegnet es keinen Bedenken, den biologischen Vater zum Schutz der rechtlich-sozialen Familie von der Vaterschaftsanfechtung auszuschließen (BVerfG, Beschluss v. 04.12.2013, Az. 1 BvR 1154/10; BVerfG, Beschluss v. 24.02.2015, Az. 1 BvR 562/13).
  • OLG Karlsruhe, 21.01.2010 - 2 UF 69/08

    Maßgeblicher Zeitpunkt für das Nichtbestehen einer sozial-familiären Beziehung

    Auszug aus OLG Frankfurt, 08.07.2019 - 1 UF 1/19
    In dieser Konstellation ist das Interesse am Gleichlauf der rechtlichen Vaterschaft mit der sozial-familiären Beziehung regelmäßig nicht stark genug, um die erhebliche Härte zu rechtfertigen, die das endgültige Scheitern der rechtlichen Vaterschaft für den leiblichen Vater bedeutet (BVerfG, Beschluss v. 25.09.2018, Az. 1 BvR 2814/17; vgl. dazu auch Staudinger/Rauscher, BGB, 2011, § 1600 Rn. 41a; OLG Karlsruhe, Beschluss v. 21.01.2010, Az. 2 UF 69/08).
  • BGH, 24.03.2021 - XII ZB 364/19

    Vaterschaftsanfechtung - Wann muss die Vater-Kind-Beziehung vorliegen?

    Nach Auffassung des Oberlandesgerichts, dessen Entscheidung in FamRZ 2019, 1872 veröffentlicht ist, liegen die Voraussetzungen der Vaterschaftsanfechtung vor.
  • OLG Naumburg, 28.07.2021 - 8 UF 95/21

    Voraussetzungen einer Vaterschaftsanfechtung durch den leiblichen Vater

    Dass die Voraussetzungen der Regelannahmen nach § 1600 Abs. 3 S. 2 BGB zu diesem Zeitpunkt noch nicht erfüllt sind, schließt dies nicht aus, denn bei den Regelannahmen handelt es sich lediglich um widerlegliche Indizien und nicht um eine gesetzliche Begrenzung des Begriffs der sozial-familiären Beziehung (vgl. BGH, FamRZ 2018, 275, 277; OLG Frankfurt, Beschl. v. 08.07.2019, 1 UF 1/19, Rn. 23; jeweils zitiert nach juris).

    Mit Beschluss vom 08.07.2019 hat dann auch das OLG Frankfurt allein darauf abgestellt, ob der leibliche Vater alle Maßnahmen ergriffen habe, um tatsächlich und rechtlich auch die Position eines Vaters einzunehmen, wobei in dem zu Grunde liegenden Fall der rechtliche Vater die Vaterschaft bereits vorgeburtlich anerkannt hatte (OLG Frankfurt, FamRZ 2019, 1872, 1874).

  • OLG Schleswig, 23.03.2021 - 15 UF 148/20

    Zeitpunkt der sozial-familiären Beziehung im Vaterschaftsanfechtungsverfahren;

    (1) Grundsätzlich ist der maßgebliche Zeitpunkt für die Feststellung, ob zwischen dem rechtlichen Vater und dem Kind eine sozial-familiäre Beziehung besteht, der Zeitpunkt der letzten mündlichen Verhandlung (BVerfG, FamRZ 2015, 817; BGH, FamRZ 2018, 275; BGH, FamRZ 2008, 1821; BGH, FamRZ 2007, 538; OLG Frankfurt, FamRZ 2019, 1872; OLG Hamburg, FamRZ 2019, 1335; OLG Düsseldorf, FamRZ 2013, 1825; OLG Karlsruhe, FamRZ 2010, 1174).

    Über die gegen eine Entscheidung des Oberlandesgerichts Frankfurt in einer ähnlichen Konstellation eingelegte Rechtsbeschwerde hat der Bundesgerichtshof bislang nicht entschieden (vgl. OLG Frankfurt, FamRZ 2019, 1872, Rechtsbeschwerde beim BGH anhängig zum Az. XII ZA 22/19).

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